Das 25-jährige Stiftungsfest

Am 5. Dezember 1900 stand das erste zu feiernde Jubiläum des Männergesangvereins vor der Tür - das 25-jährige Jubiläum. Zu diesem Anlass wurden keine Vereine von außerhalb eingeladen, d.h. das Fest wurde nur mit der Asbacher Bevölkerung begangen. Ab dem Jahre 1900 nannte sich der Verein Männergesangverein Liederkranz Asbach. Hier ein Auszug aus der Festrede von 1900:

Jubiläum 25 Jahre MGV Asbach 25 Jahre sind nun verflossen seitdem unser Verein besteht und während dieser Zeit in Einigkeit und Liebe, in Freud und Leid mutig zusammengehalten hat. Ich sage mutig in Einigkeit und Liebe. Wohl wird mir mancher entgegnen können es war nicht immer so und gewiss auch für unseren Verein war einmal eine Zeit der Anfechtung hereingebrochen, wo das richtige Interesse, die richtige Liebe, die richtige Einigkeit zum Gesang, zum Verein fehlte, wo der Verein wenig Mitglieder zählte und gar der Auflösung nahe stand wie es dazumal hieß. Aber gerade in dieser Zeit der Anfechtung, da bewiesen diese wenigen Mitglieder, das war der Kern des Vereins, Einigkeit und hielten mutig zusammen und haben die Treue zu ihrer Fahne in unverbrüchlicher Wahrung gehalten und haben es verstanden, den Verein über die Zeit der Anfechtung hinauszutragen bis sich wieder jüngere Kräfte dem Verein anschlossen, sodass wir mit Ausgang der achtziger Jahre bis hierher wieder einen vollzähligen Verein haben und freuen uns heute ein 25-jähriges Jubiläum feiern zu können.

Aus der Rede geht hervor, dass es der Chor in den ersten 25 Jahren nicht leicht hatte. Die Vereinsvorstände, die bis 1900 das Amt inne hatten, hatten einige Probleme zu bewältigen. Als Beispiel für ein solches Problem wäre der Mitgliederschwund und die Fluktuation zu nennen. Beim 25-jährigen Stiftungsfest war nur noch ein Gründungsmitglied aktiv dabei. Ein weiteres Problem waren die Dirigenten. In den ersten 25 Jahren waren 13 Gesangsdirektoren (Bezeichnung für den Chorleiter zur damaligen Zeit) im Amt. Die ersten 12 Dirigenten waren allesamt Lehrer und darin lag wahrscheinlich das Problem: Die Lehrer mussten damals des öfteren ihre Dienststelle wechseln. Erst als der Asbacher Adam Schweickert im Jahre 1898 das Amt des Chorleiters übernahm, war der Dirigentenstab für 36 Jahre in festen Händen. Adam Schweickert war der erste Dirigent, der nicht den Beruf des Lehrers ausübte. Er war Landwirt und Schreiner.