z.B. § 1:
Zweck des Liederkranzes ist die Ausbildung des mehrstimmigen Männergesanges und Unterhaltung durch Aufführung mehrstimmiger Gesänge.
Dieser Paragraph hat bis heute für den Chor seine Gültigkeit.
Die Chorproben fanden damals im Schulhaus statt. Die damals eingeführte Fahne ist bis heute
noch im Besitz des MGV und noch in sehr gutem Zustand.
Die Dirigenten waren bis 1898 ausnahmslos Lehrer: Auf Hauptlehrer Eck folgten die Lehrer
König, Reinhardt, Matt, Hof, Klingenfuß, Frinstel, Lär, Laub, Eckstein, Kuhn und Link. Unter
dem Dirigenten Eckstein erreichte der Chor im Jahr 1890 den 1. Platz beim Wettgesangsfest in
Obrigheim. Am 1. November 1900 schloss sich der Liederkranz dem Sängerbund Neckartal an.
Unter dem Dirigentenstab von Adam Schweickert erlebte der Gesangverein eine große Blütezeit.
Der Chor gewann beim
III. Bundessängerfest in Eberbach 1901, beim
Gesangswettstreit in Hirschhorn 1906, beim Gesangswettstreit in Sandhausen 1908, sowie 1909
beim Bundeswettsingen in Aglasterhausen und 1912 in Eberbach jeweils den ersten Platz. Durch
den Ausbruch des I. Weltkrieges kam die Sängertätigkeit zum Erliegen. Erst im Jahre 1919
wurde wieder mit dem Singen begonnen. Vom 23. bis 25. Mai 1925 wurde das 50-jährige
Jubiläum des Liederkranzes gefeiert. Es war damals das bisher größte Sängerfest des Vereins.
Das Sängerfest fand auf dem Festplatz in den Burggärten statt.
In den darauffolgenden Jahren wurde viel geprobt und es wurden viele neue Lieder
einstudiert. Im Januar 1934 wurde der damalige Dirigent Adam Schweickert zum Ehrendirigenten
ernannt. Der Dirigentenstab wurde weitergegeben an Ludwig Kimmel. Unter
seiner Leitung verlor der Chor seine Gesangsqualität nicht.
Es kam zum Ausbruch des II. Weltkrieges. Viele Sänger wurden eingezogen, was dazu führte,
dass nur noch zu Trauerfeierlichkeiten und an Neujahr gesungen werden konnte. Einige der
Sangeskameraden fielen im Krieg oder erlagen ihren Kriegsverletzungen. Nach dem Krieg liefen
die Singstunden langsam wieder an. Aber erst im Jahre 1946 traf man sich wieder zu
regelmäßigen Singstunden. 1947 verstarb der langjährige Dirigent Ludwig Kimmel ganz
plötzlich und ein Nachfolger musste gesucht werden. Oberlehrer Gustav Wittmann wurde Kimmels
Nachfolger. Auch einige Jungsänger konnten geworben werden.
Orgelkonzerte und gemeinsame Theateraufführungen mit den Damen des evang. Kirchenchores
wurden immer gut besucht. 1949 trat der Männergesangverein Liederkranz Asbach dem
Badischen Sängerbund sowie dem Sängerkreis Mosbach bei. Im Jahre 1950 wurde das
75-jährige Jubiläum des Männergesangvereins gefeiert. Das 50-jährige Jubiläum wurde
übertroffen und somit war das 75-jährige Jubiläum nun das größte in der Vereinsgeschichte.
Es waren Ehrendamen dabei, Festreiter, Ehrenkutschen und insgesamt 26 Gastvereine, die alle
beim Festumzug beteiligt waren.
1954 gab Oberlehrer Wittmann wegen Krankheit die musikalische Leitung des Chores ab.
Kurzfristig hatte Posthalter Rudolf Schneider die Leitung des Chores übernommen. Bereits im
November 1955 übernahm Oberlehrer Eugen Stech den Dirigentenstab.Im Jahre 1964 wurde der
vorweihnachtliche Liederabend eingeführt, der damals zusammen mit den Damen des evang.
Kirchenchores traditionell im Gasthaus zum goldenen Hirsch abgehalten wurde. Noch heute
wird diese Tradition aufrechterhalten. Auch unter der Leitung von Oberlehrer Stech nahm der
Chor wieder an Wertungs- und Prädikatssingen teil, die alle mit sehr gut bis gut
abgeschlossen wurden. Auch Oberlehrer Stech musste die Leitung des Chores aus
gesundheitlichen Gründen abgeben. Ihm folgte 1970 Toni Blaumeiser, der Musiklehrer an der
Realschule Mosbach war. 1975 stand das
100-jährige Jubiläum vor der Tür. Die junge
Vorstandschaft wurde dabei gleich herausgefordert. Während des Festbanketts kam es
zu einem Unwetter. Der Boden des Festzeltes war vollständig mit Wasser bedeckt und der
Strom war auch ausgefallen. Doch all dies konnte der guten Stimmung keinen Abbruch tun. Der
Festzug am Sonntag konnte dafür bei wunderschönem Wetter durchgeführt werden. Im Jahre 1976
übernahm Oberlehrer Alfred Stadler aus Hüffenhardt die Leitung des Chores. Auch unter
seiner Leitung nahm der Chor erfolgreich an Wertungssingen teil. Das 110-, 115- und das
120-jährige Jubiläum wurden in der Asbacher Kleinturnhalle in Form von Liederabenden mit
Freundschaftssingen abgehalten. 1989 und 1990 hatte der Liederkranz sogar Radioauftritte.
Die Radiosendung Sang und Klang aus Stadt und Land wurde 1989 aus Asbach ausgestrahlt und
anlässlich des 115-jährigen Jubiläums sendete das SDR Kurpfalzradio seinen Frühschoppen
live aus der Asbacher Halle.
Im Zuge der Ortssanierung wurde auch das alte Schulhaus renoviert und wurde zum
Vereinshaus. 1991 bekam auch der MGV von der Gemeinde einen Proberaum im Schulhaus
zugewiesen. Am 14. März 2000 erfolgte die Eintragung des MGV in das Vereinsregister beim
Amtsgericht Mosbach. Seit diesem Zeitpunkt heißt der Männerchor ganz offiziell
Männergesangverein Liederkranz Asbach e.V.