Vereinsgeschichte
Vereinsgeschichte des MGV Asbach

23 sangesfreudige Männer und 3 passive Gönner gründeten zu Beginn des Jahres 1875 einen Gesangverein, den sie Chorvereinigung Asbach nannten. Das Motto lautete schon damals wie auch heute noch In Freud und Leid zum Lied bereit. Der erste Vorstand der Chorvereinigung Asbach war Georg Adam Vierling und Chorleiter war Hauptlehrer Melchior Eck. Beide waren von 1875 bis 1877 im Amt.

Bei der ersten offiziellen Mitgliederversammlung am 1. Dezember 1875 wurde eine Satzung (Statuten) erstellt und der Chor gab sich den Namen Gesangverein Liederkranz Asbach. Dieser Tag gilt als das Gründungsdatum des MGV. Die Statuten enthielten 19 Paragraphen, die in einem Buch niedergeschrieben wurden.

z.B. § 1:
Zweck des Liederkranzes ist die Ausbildung des mehrstimmigen Männergesanges und Unterhaltung durch Aufführung mehrstimmiger Gesänge. Dieser Paragraph hat bis heute für den Chor seine Gültigkeit. Die Chorproben fanden damals im Schulhaus statt. Die damals eingeführte Fahne ist bis heute noch im Besitz des MGV und noch in sehr gutem Zustand. Die Dirigenten waren bis 1898 ausnahmslos Lehrer: Auf Hauptlehrer Eck folgten die Lehrer König, Reinhardt, Matt, Hof, Klingenfuß, Frinstel, Lär, Laub, Eckstein, Kuhn und Link. Unter dem Dirigenten Eckstein erreichte der Chor im Jahr 1890 den 1. Platz beim Wettgesangsfest in Obrigheim. Am 1. November 1900 schloss sich der Liederkranz dem Sängerbund Neckartal an. Unter dem Dirigentenstab von Adam Schweickert erlebte der Gesangverein eine große Blütezeit. Der Chor gewann beim
III. Bundessängerfest in Eberbach 1901, beim Gesangswettstreit in Hirschhorn 1906, beim Gesangswettstreit in Sandhausen 1908, sowie 1909 beim Bundeswettsingen in Aglasterhausen und 1912 in Eberbach jeweils den ersten Platz. Durch den Ausbruch des I. Weltkrieges kam die Sängertätigkeit zum Erliegen. Erst im Jahre 1919 wurde wieder mit dem Singen begonnen. Vom 23. bis 25. Mai 1925 wurde das 50-jährige Jubiläum des Liederkranzes gefeiert. Es war damals das bisher größte Sängerfest des Vereins. Das Sängerfest fand auf dem Festplatz in den Burggärten statt. In den darauffolgenden Jahren wurde viel geprobt und es wurden viele neue Lieder einstudiert. Im Januar 1934 wurde der damalige Dirigent Adam Schweickert zum Ehrendirigenten ernannt. Der Dirigentenstab wurde weitergegeben an Ludwig Kimmel. Unter seiner Leitung verlor der Chor seine Gesangsqualität nicht. Es kam zum Ausbruch des II. Weltkrieges. Viele Sänger wurden eingezogen, was dazu führte, dass nur noch zu Trauerfeierlichkeiten und an Neujahr gesungen werden konnte. Einige der Sangeskameraden fielen im Krieg oder erlagen ihren Kriegsverletzungen. Nach dem Krieg liefen die Singstunden langsam wieder an. Aber erst im Jahre 1946 traf man sich wieder zu regelmäßigen Singstunden. 1947 verstarb der langjährige Dirigent Ludwig Kimmel ganz plötzlich und ein Nachfolger musste gesucht werden. Oberlehrer Gustav Wittmann wurde Kimmels Nachfolger. Auch einige Jungsänger konnten geworben werden. Orgelkonzerte und gemeinsame Theateraufführungen mit den Damen des evang. Kirchenchores wurden immer gut besucht. 1949 trat der Männergesangverein Liederkranz Asbach dem Badischen Sängerbund sowie dem Sängerkreis Mosbach bei. Im Jahre 1950 wurde das 75-jährige Jubiläum des Männergesangvereins gefeiert. Das 50-jährige Jubiläum wurde übertroffen und somit war das 75-jährige Jubiläum nun das größte in der Vereinsgeschichte. Es waren Ehrendamen dabei, Festreiter, Ehrenkutschen und insgesamt 26 Gastvereine, die alle beim Festumzug beteiligt waren. 1954 gab Oberlehrer Wittmann wegen Krankheit die musikalische Leitung des Chores ab. Kurzfristig hatte Posthalter Rudolf Schneider die Leitung des Chores übernommen. Bereits im November 1955 übernahm Oberlehrer Eugen Stech den Dirigentenstab.Im Jahre 1964 wurde der vorweihnachtliche Liederabend eingeführt, der damals zusammen mit den Damen des evang. Kirchenchores traditionell im Gasthaus zum goldenen Hirsch abgehalten wurde. Noch heute wird diese Tradition aufrechterhalten. Auch unter der Leitung von Oberlehrer Stech nahm der Chor wieder an Wertungs- und Prädikatssingen teil, die alle mit sehr gut bis gut abgeschlossen wurden. Auch Oberlehrer Stech musste die Leitung des Chores aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Ihm folgte 1970 Toni Blaumeiser, der Musiklehrer an der Realschule Mosbach war. 1975 stand das
100-jährige Jubiläum vor der Tür. Die junge Vorstandschaft wurde dabei gleich herausgefordert. Während des Festbanketts kam es zu einem Unwetter. Der Boden des Festzeltes war vollständig mit Wasser bedeckt und der Strom war auch ausgefallen. Doch all dies konnte der guten Stimmung keinen Abbruch tun. Der Festzug am Sonntag konnte dafür bei wunderschönem Wetter durchgeführt werden. Im Jahre 1976 übernahm Oberlehrer Alfred Stadler aus Hüffenhardt die Leitung des Chores. Auch unter seiner Leitung nahm der Chor erfolgreich an Wertungssingen teil. Das 110-, 115- und das 120-jährige Jubiläum wurden in der Asbacher Kleinturnhalle in Form von Liederabenden mit Freundschaftssingen abgehalten. 1989 und 1990 hatte der Liederkranz sogar Radioauftritte. Die Radiosendung Sang und Klang aus Stadt und Land wurde 1989 aus Asbach ausgestrahlt und anlässlich des 115-jährigen Jubiläums sendete das SDR Kurpfalzradio seinen Frühschoppen live aus der Asbacher Halle. Im Zuge der Ortssanierung wurde auch das alte Schulhaus renoviert und wurde zum Vereinshaus. 1991 bekam auch der MGV von der Gemeinde einen Proberaum im Schulhaus zugewiesen. Am 14. März 2000 erfolgte die Eintragung des MGV in das Vereinsregister beim Amtsgericht Mosbach. Seit diesem Zeitpunkt heißt der Männerchor ganz offiziell Männergesangverein Liederkranz Asbach e.V.



erstes und ältestes Foto des MGV Jubiläum 130 Jahre MGV Asbach